Die Verpackungsbranche ist derzeit im Wandel und setzt zunehmend auf mehr Nachhaltigkeit. Vor allem junge Start-ups mischen deshalb ordentlich auf dem Markt mit und zeigen, welche Alternativen es zu Plastik- und Einwegverpackungen gibt.
Interessante Start-ups der letzten Jahre
In Europa gibt es eine Reihe von Start-ups, die sich ganz der Herstellung von Verpackungslösungen verschrieben haben. Dazu gehören Unternehmen wie hey circle, WECARRY, Repaq oder Supaso
hey circle ist ein deutsches Start-up, das sich auf die Produktion von Mehrweg-Versandtaschen konzentriert. Dabei handelt es sich um faltbare Lösungen, die vor allem für den E-Commerce-Bereich interessant sind. Der Kunde kann die erhaltene Verpackung ganz einfach mit dem Retourenlabel wieder zurücksenden. Kleinere Boxen lassen sich im gefalteten Zustand sogar in den Briefkasten werfen.
WECARRY setzt hingegen auf Mehrweglösungen zum Verpacken von Brot, Brötchen und anderen Gebäckstücken. Diese können dem Kunden von der Bäckerei zur Verfügung gestellt werden und beim nächsten Mal bringt dieser den geliehenen Beutel wieder mit. Sinnvoll ist dabei ein Pfandsystem, sodass die Mehrwegbeutel auch wirklich ihren Weg zurück in die Bäckerei finden.
Auch bei Repaq spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Das Start-up hat allerdings einen etwas anderen Ansatz gewählt und sich auf zu 100 % kompostierbare Verpackungslösungen spezialisiert. Die Folienverpackungen des Unternehmens sind frei von Plastik und lassen sich dennoch mit dem Markenlogo bedrucken. Nach der Verwendung können sie sogar auf den heimischen Kompost im Garten geworfen werden.
Das österreichische Start-up Supaso hat es geschafft, Kühlverpackungen aus einem nachhaltigen Material zu fertigen. Dafür kommt ein innovativer Zellulosedämmstoff zum Einsatz, der zu großen Teilen aus Altpapier gefertigt wird.
Die aktuellen Trends bei Verpackungslösungen
Wie sich an den oben genannten Start-ups erkennen lässt, beschäftigen sich auch Unternehmen aus dem Verpackungssektor verstärkt mit dem Thema Nachhaltigkeit. Damit können sie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck sowie den ihrer Kunden deutlich verringern. Zum Ziel führen dabei verschiedene Produkte. Zu den aktuellen Trends gehören unter anderem die nachfolgend angeführten Lösungen:
- Plastikfrei und kompostierbar: Zahlreiche konventionelle Verpackungsprodukte werden aus Kunststoff gefertigt. Dieser basiert jedoch auf Erdöl und ist schwer abbaubar, sodass er nicht als besonders umweltfreundlich gilt. Alternativ setzen Start-ups wie Repaq auf kompostierbare Lösungen.
- Kreislaufwirtschaft: Normale Einwegverpackungen können nur ein einziges Mal verwendet werden. Mehrwegverpackungen lassen sich oft 50- oder sogar 100-mal einsetzen. Sie sind also in vielen Fällen nachhaltiger, da nicht konstant neue Verpackungen produziert werden müssen.
- Essbare Verpackungen: Gerade im Lebensmittel-Bereich werden auch essbare Verpackungen immer beliebter. Sie können einfach verzehrt werden, sodass bei der Entsorgung kein Müll entsteht.
Was macht ein Start-up erfolgreich?
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Gründung eines Start-ups, sowohl im Verpackungsbereich als auch in anderen Branchen, ist eine zündende Geschäftsidee. Sie stellt die Grundlage für ein Start-up dar. Dabei sollte nicht nur auf die aktuellen Trends im Verpackungssektor geachtet werden, denn wer das Gleiche wie seine Konkurrenz anbietet, aber später auf den Markt kommt, wird unter Umständen wenig Erfolg haben. Besser ist es, Nischen zu besetzen oder sich durch eine besonders hohe Qualität und einen besseren Service von den Mitbewerbern abzuheben. Manche Start-ups aus der Verpackungsbranche bieten beispielsweise die Reinigung ihrer Mehrwegverpackungen an. Darüber hinaus sind viele weitere Faktoren wie ein handfester Businessplan, die Wahrung aller rechtlichen Pflichten und natürlich der Aufbau einer Marke von Bedeutung.
Businessplan erstellen und Finanzierung klären
In einen guten Businessplan gehören eine Vorstellung des Produktes sowie der damit verbundene Kundennutzen. Außerdem sollte eine Marktanalyse durchgeführt werden, um herauszufinden, wie hoch der Bedarf an dem gewählten Produkt ist. Gründer dürfen außerdem die Finanzierung nicht vergessen und sollten detailliert die Kosten, eventuelle Verbindlichkeiten und zu erwartende Einnahmen aufschlüsseln. Dabei geht es auch darum, Investoren zu finden oder sich um einen Kredit bewerben zu können.
Anmeldungen vornehmen und über alle Pflichten informieren
In Deutschland ist es nahezu jedem gestattet, ein Start-up zu gründen. Allerdings darf nicht einfach so mit dem Business losgelegt werden. Zunächst muss eine Anmeldung beim Gewerbeamt erfolgen. Außerdem ist eine Erfassung beim Finanzamt notwendig. Darüber hinaus sollten sich Gründer bewusst sein, welche steuerrechtlichen Pflichten auf sie zukommen. Anfänger holen sich dafür am besten einen kompetenten Steuerberater mit ins Boot.
Markenidentität aufbauen und Kunden gewinnen
Die Kundenakquise ist enorm wichtig, um auf dem Markt Fuß zu fassen. Sie gelingt besonders gut, wenn die Marke überzeugen kann. Dazu sollten Start-ups stets ihre Kernbotschaften in den Vordergrund rücken und zum Beispiel deutlich kommunizieren, dass sie auf nachhaltige Lösungen setzen. Zugleich ist es wichtig, sich an die gewünschte Zielgruppe zu richten. Gerade im Verpackungssektor werden das vor allem andere Unternehmen sein. Die Nutzung geeigneter Plattformen ist für die Etablierung der eigenen Marke dabei essenziell.