Kunststoff-Recyclinganlagen: Erklärung und Definition

Kunststoff-Recyclinganlage

Stellen Sie sich einen Planeten vor, auf dem Plastikflaschen bis zu einem halben Jahrtausend in unserer Umwelt verweilen. Wie können wir diesen beständigen Abfall in etwas Wertvolles verwandeln? Hier treten Kunststoff-Recyclinganlagen auf den Plan – spezialisierte Einrichtungen, die das Unmögliche möglich machen: Abfall in Zukunft umzuwandeln. Doch was genau versteht man unter einem Kunststoff-Recyclingverfahren und wie funktioniert es? Diese Anlagen nehmen den Kampf gegen eines der hartnäckigsten Abfallprodukte unserer Zeit auf und verwandeln scheinbar nutzlose Kunststoffabfälle in wertvolle Sekundärrohstoffe, die erneut in den Recyclingkreislauf eingespeist werden. Mit jedem Stück Plastik, das recycelt wird, reduzieren wir Energieverbrauch und CO2-Emissionen – ein entscheidender Beitrag zum Ressourcenerhalt und Schutz unserer Umwelt.

Das Prinzip der Wiederverwertung tritt in diesen Anlagen ins Rampenlicht: Mittels ausgeklügelter Prozesse, von Sammlung bis hin zur Wiederaufbereitung, verlängern sie das Lebensdauer-Potenzial von Kunststoffen. In einem Zeitalter, in dem Nachhaltigkeit immer dringlicher wird, bilden solche Recyclinganlagen die Basis einer effektiven Materialwirtschaft. Beispielsweise erobert die Pyrolyse neuen Boden, indem sie sogar elektronischen Kunststoffabfall in Pyrolyseöl umwandelt – ein Verfahren, das in Einrichtungen wie dem Industriepark Höchst bereits eingesetzt wird.

Während Unternehmen wie die Mitsubishi Chemical Group innovative Wege erforschen, um ausgemusterte PMMA-Abfälle in MMA umzuwandeln, zeigt ein Blick auf die Statistiken, dass Deutschland bei der Recyclingrate von PET-Getränkeflaschen bereits eine beeindruckende Quote von 94% erreicht. Diese Zahlen sind mehr als nur Ziffern – sie sind ein Beleg dafür, dass Kunststoff-Recyclingverfahren nicht nur lebenswichtig sind, sondern auch praktikabel und effektiv.

Bedeutung und Notwendigkeit von Kunststoff-Recyclinganlagen

Kunststoff-Recyclinganlagen spielen eine entscheidende Rolle im Streben nach Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Durch die Transformation von Kunststoffabfällen in wertvolle Sekundärrohstoffe, unterstützen diese Anlagen den Wertstoffkreislauf und fördern das Umweltbewusstsein. Angesichts der steigenden Nachfrage nach umweltverträglichen Lösungen steht das Kunststoffrecycling im Zentrum einer nachhaltig orientierten Wirtschaft.

Warum Kunststoffrecycling unverzichtbar ist

Die Notwendigkeit eines effektiven Kunststoffrecyclings ergibt sich nicht nur aus dem Wunsch, Mülldeponien und die Ozeane von Abfällen zu befreien, sondern auch aus dem Streben nach Energieeinsparung. Recyceln von Kunststoff führt zu einer signifikanten Reduktion des Energieverbrauchs im Vergleich zur Produktion von Neuware. So bildet das Recycling einen Eckpfeiler für klimafreundliche Industrieprozesse und unterstützt das globale Ziel der CO2-Reduktion.

Auswirkungen auf Umwelt und Ressourcenschonung

Kunststoffrecycling hat eine direkte Auswirkung auf die Reduzierung der Umweltbelastung. Indem Kunststoffabfälle in Sekundärrohstoffe umgewandelt werden, tragen sie dazu bei, die Entnahme nicht erneuerbarer Ressourcen zu minimieren und den Wertstoffkreislauf zu stärken. Dies führt nicht nur zu einer Verringerung des Rohstoffbedarfs sondern auch zur Schonung der natürlichen Habitats.

Jahr Virgin Materials (Tonnen) Kunststoffrecyclate (Tonnen) Gesamt Verarbeitet (Tonnen)
2019 12,300,000 1,900,000 14,200,000
2017 12,412,300 1,723,718 14,136,018

Kunststoffe im Alltag: Verwendung und Problematik

Im täglichen Leben sind Kunststoffe kaum wegzudenken. Sie finden sich in zahlreichen Alltagsprodukten und werden aufgrund ihrer Vielfalt und Anpassungsfähigkeit massiv eingesetzt. Diese umfangreiche Kunststoffverwendung führt allerdings auch zu erheblichen Herausforderungen in Bezug auf Umweltbelastung und Abfallmanagement.

Kunststoffverwendung im Alltag

Verbreitung von Kunststoffprodukten

Kunststoffe sind in vielen Bereichen unseres Alltags präsent, von Verpackungen bis zu Bauelementen, was die Notwendigkeit einer effektiven Abfallreduzierung unterstreicht. Trotz ihrer Nützlichkeit sind die Auswirkungen auf die Umwelt gravierend, wenn sie nicht ordnungsgemäß recycelt werden.

Herausforderungen für Umwelt und Abfallmanagement

Die Umweltbelastung durch Kunststoffe ist beträchtlich. Nicht sachgemäß entsorgte Kunststoffe tragen zur Verschmutzung von Ökosystemen bei, was den Bedarf an verbesserten Recyclingtechnologien und -methoden verdeutlicht. Diese Integration effizienter Recyclingprozesse ist entscheidend für den Schutz natürlicher Lebensräume und die Minimierung der Umweltbelastung.

In der EU wurde festgestellt, dass in 2021 insgesamt 16.13 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle anfielen, von denen etwa 6.56 Millionen Tonnen recycelt wurden. Die Herausforderungen im Kunststoffrecycling werden durch die Vielfalt der Materialien und die Notwendigkeit, Qualität durch Beimischung von neuem Primärkunststoff zu erhalten, weiter verkompliziert.

Angesichts dieser Fakten wird deutlich, dass eine strengere Regulierung und Förderung von Recyclinginitiativen erforderlich sind, um die Abfallreduzierung voranzutreiben und die Umweltbelastung zu minimieren. Der Schwerpunkt muss dabei auf der Verbesserung der Sammlung und Sortierung von Kunststoffabfällen liegen, um eine höhere Recyclingquote zu erreichen und die Einsatzmöglichkeiten von recycelten Kunststoffen zu erweitern.

Kernaspekte einer Kunststoff-Recyclinganlage

Die Effizienz einer Kunststoff-Recyclinganlage hängt von der Integration und Optimierung verschiedener Kernfunktionen ab, die den gesamten Anlagenbetrieb beeinflussen. Diese Funktionen umfassen wesentliche Verarbeitungsprozesse sowie Technologien, die auf die Wiederverwertung von Kunststoffabfällen abzielen.

In der Praxis bedeutet dies, dass von der Anlieferung des Kunststoffabfalls bis zum finalen Recyclingprodukt, jeder Schritt sorgfältig geplant und durchgeführt wird, um die bestmögliche Qualität und Quantität an recycelten Materialien zu gewährleisten.

Prozess Anteil an der Gesamtverarbeitung Wichtige Merkmale
Materialrecycling 46.6% Umfassende Sortier- und Reinigungsprozesse
Thermische Verwertung 52.18% Hochkalorische Kunststoffe werden für Energiegewinnung genutzt
Industrielle Beteiligung Höher als in privaten Haushalten Effektivere Abfalltrennung und -sammlung
Recycling von PVC Enthält bis zu 70% Weichmacher Spezielle Verfahren für die Reinigung und Wiederverwertung

Die Herausforderungen bei der Wiederverwertung von Kunststoffen liegen oft in der Vermischung verschiedener Kunststofftypen, was die Effizienz der Materialrecycling-Verarbeitungsprozesse beeinträchtigen kann. Um hier Abhilfe zu schaffen, setzt der Anlagenbetrieb auf fortschrittliche Sortiertechnologien und das Engagement in Forschung und Entwicklung, um auch hier nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.

Die oben genannten Statistiken und Fakten unterstreichen die Notwendigkeit, die Kapazitäten und Technologien für das Kunststoffrecycling kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und die Umweltauswirkungen von Kunststoffabfällen effektiv zu reduzieren.

Der Prozess des Kunststoffrecyclings

Der Weg zu einer nachhaltigen Wiederverwertung von Kunststoffabfällen ist ein komplexer Vorgang, der sich in mehrere kritische Phasen gliedert. An der Schnittstelle von technologischen Innovationen und umweltbewusstem Handeln optimieren Sortiertechnologien und Aufbereitungsprozesse die Qualität und Effizienz dieses Recyclingzyklus. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Qualitätssicherung, durch die die Wiederverwendbarkeit der recycelten Materialien gewährleistet wird.

Erfassung und Sortierung des Kunststoffabfalls

Die Erfassung des Kunststoffabfalls bildet die initiale Phase, in der die Abgrenzung und Segregierung der verschiedenen Kunststoffarten stattfindet. Moderne Sortiertechnologien verwenden dabei Verfahren wie die Infrarotscannung, die eine präzise Trennung und Sortierung ermöglich. Dies ist ein entscheidender Schritt im Recyclingprozess, da eine korrekte Sortierung die Qualität des Endprodukts signifikant beeinflusst.

Aufbereitung und Umwandlung zu Sekundärrohstoff

Nach der Sortierung folgt der Aufbereitungsprozess, bei dem der Kunststoff zerkleinert, gewaschen und getrocknet wird, bevor er zu Granulat verarbeitet wird. Die Herausforderung hierbei ist, durch fortlaufende Qualitätssicherung ein Rezyklat zu schaffen, das in seinen Eigenschaften dem Neumaterial nahekommt und für die Produktion neuer Kunststoffprodukte verwendet werden kann.

Aufbereitungsprozess

Prozessphase Technologien Ergebnis im Recyclingzyklus
Erfassung und Sortierung Sortiertechnologien (z.B. Infrarotscannung) Getrennte Kunststofftypen für spezifische Recyclinglinien
Aufbereitung Mechanisches Recycling Granulat, bereit für die Herstellung neuer Produkte
Qualitätssicherung Regelmäßige Prüfungen und Analysen Hochwertiges Rezyklat, das den Industriestandards entspricht

Die fortschrittlichen Sortiertechnologien und der sorgfältig gesteuerte Aufbereitungsprozess sind unerlässlich für die Optimierung des Recyclingzyklus. Indem sie sicherstellen, dass das resultierende Produkt den höchsten Standards der Qualitätssicherung genügt, spielen sie eine entscheidende Rolle für die Zukunft des Kunststoffrecyclings und der Umweltschutzbestrebungen weltweit.

Technologien und Verfahren in Kunststoff-Recyclinganlagen

Innovative Recyclingtechnologien spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen. Durch den Einsatz modernster Techniken in der Materialumwandlung können Kunststoffabfälle effektiv recycelt und in hochwertige Sekundärrohstoffe umgewandelt werden, was sowohl die Energieeffizienz verbessert als auch die Qualitätsgewinnung sicherstellt.

Mechanisches Recycling: Zerkleinerung und Reinigung

Mechanisches Recycling ist ein grundlegendes Verfahren, das insbesondere die Zerkleinerung und Reinigung von Kunststoffen wie Polypropylen und Polyethylen umfasst. Ein Beispiel hierfür sind die Anlagen von Borealis, darunter mtm plastics und Ecoplast, die durch Sortierreinheit und Effizienz in der Materialumwandlung überzeugen. Diese Technologie ermöglicht es, Kunststoffe nahezu unendlich zu recyceln, obwohl mit der Zeit Herausforderungen wie Farbvermischungen auftreten können.

Chemisches Recycling: Depolymerisation und Pyrolyse

Durch chemisches Recycling können Kunststoffe auf molekularer Ebene zerlegt und in synthetisches Öl oder andere Grundstoffe umgewandelt werden. Technip Energies und Encina arbeiten beispielsweise an einem kommerziellen Projekt für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen. Diese Methode eignet sich besonders zur Verarbeitung von Mischkunststoffen und kann Materialien liefern, die breit in verschiedenen Industrien einsetzbar sind, unter anderem in Raffinerien und der Petrochemie.

Die Tabelle unten zeigt einen direkten Vergleich der Energieeffizienz und Qualitätsgewinnung von mechanischem und chemischem Recycling, basierend auf aktuellen Marktdaten und Entwicklungen in der Branche.

Recyclingmethode Energieeffizienz Qualität der Rezyklate Anwendungsgebiete
Mechanisches Recycling Hoch bei sortenreinem Input Abhängig von der Reinheit des Inputs Beschränkt auf Nicht-Lebensmittelkontakt
Chemisches Recycling Moderat bis hoch Neuwarenqualität Lebensmittelverpackungen, Medizinprodukte

Die kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung von Recyclingtechnologien wie dem lösemittelbasierten Verfahren sorgen dafür, dass Kunststoffabfälle sicher und effizient in wertvolle neue Materialien umgewandelt werden können. Hierbei garantieren Lösungsmittel mit hohem Flammpunkt nicht nur hervorragende Ergebnisse bei der Materialumwandlung, sondern auch hohe Betriebssicherheit in den Recyclinganlagen.

Die Rolle von Recyclingquoten und gesetzlichen Vorgaben

Die Gesetzeslage rund um das Kunststoffrecycling sowie festgelegte Recyclingvorschriften und Verwertungsziele sind entscheidend für die Steigerung der Recyclingquoten und die Einhaltung von Umweltstandards. Rechtliche Rahmenbedingungen, wie das Verpackungsgesetz und das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Deutschland, definieren klare Anforderungen an die Wiederverwertung von Materialien, um eine nachhaltigere Gesellschaft zu fördern.

Die Komplexität der Gesetzeslage erfordert von Unternehmen und Verbrauchern ein tiefgehendes Verständnis und eine genaue Umsetzung der rechtlichen Anforderungen. Dies umfasst die Beteiligung an Rücknahmesystemen, die korrekte Trennung von Abfällen und die Unterstützung von Recyclinginitiativen, die zur Erreichung der nationalen Verwertungsziele beitragen.

Die vorgeschriebenen Verwertungsziele, wie das Erreichen einer Recyclingquote von 70% bis 2030, sind ambitioniert, aber entscheidend für den Schutz unserer natürlichen Ressourcen und die Reduzierung von Umweltbelastungen.

Recyclingvorschriften für Kunststoffe

Die Recyclingquoten beeinflussen nicht nur die Umwelt, sondern auch die Wirtschaft. Unternehmen, die innovative Recyclingtechnologien einsetzen und fördern, können von Förderprogrammen profitieren. Diese finanziellen Anreize sind essenziell, um den Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen zu unterstützen und die Einhaltung der Umweltstandards zu gewährleisten.

Jahr Recyclingquote für Verpackungen (Ziel) Anteil Mehrwegverpackungen Kunststofftragetaschen pro Kopf
2021 65% 42.6% 11
2030 (Ziel) 70% n/a n/a

Die EU-Kunststoffrichtlinie und die Plastiksteuer sind Beispiele für gesetzgeberische Maßnahmen auf europäischer Ebene, die darauf abzielen, die Verwendung von Einwegplastik zu reduzieren und die Recyclingraten zu erhöhen. Solche Vorschriften fordern die Mitgliedstaaten heraus, ihre nationalen Gesetze anzupassen und die notwendige Infrastruktur zur Unterstützung des Recyclings auszubauen.

Aufgrund der steigenden Verpackungsabfallmengen und des wachsenden Verbrauchs in Ein- und Zweipersonenhaushalten ist es umso wichtiger, dass sowohl Politik als auch Verbraucher die Recyclingvorschriften konsequent anwenden und weiterentwickeln. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die festgelegten Verwertungsziele erreicht und die Umweltstandards gewahrt werden.

Nachhaltigkeit und Zukunft des Kunststoff-Recyclings

Die kontinuierliche Entwicklung und Umsetzung von Recyclinginnovationen ist entscheidend, um die Zukunft des Kunststoff-Recyclings zu sichern und ein nachhaltiges Kreislaufwirtschaftsmodell zu fördern. Die Forschung konzentriert sich dabei nicht nur auf technische Neuerungen, sondern auch auf die Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien, die den Umweltschutz intensivieren.

Forschung und Entwicklung neuer Recyclingmethoden

In jüngerer Zeit rückt das enzymatische Recycling, bei dem spezialisierte Enzyme Kunststoffe biologisch abbauen, in den Mittelpunkt der Forschung. Dieser Ansatz verspricht eine umweltschonendere Alternative zu herkömmlichen Verfahren, indem er Kunststoffe vollständig in ihre Ursprungsmoleküle zerlegt. Ein Beispiel hierfür ist das Verfahren von Carbios, das in Partnerschaft mit Unternehmen wie L’Oréal und Nestlé Waters entwickelt wurde.

Stärkung der Kreislaufwirtschaft

Die Integration von Recyclinginnovationen in das Kreislaufwirtschaftsmodell ist ein zentraler Schritt, um die Nachhaltigkeitsziele der Branche zu erreichen. Unternehmen wie BASF und Krones haben sich bereits ambitiöse Ziele gesetzt, um den Anteil von recycelten Materialien in ihren Produktionsprozessen erheblich zu vergrößern. Die umfassende Anwendung von nachhaltigen Materialien kann dazu beitragen, den Verbrauch von Neuplastik zu reduzieren und die Umweltbelastung signifikant zu vermindern.

Unternehmen Ziel bis 2025 Erreichter Anteil an recyceltem PET
Nestlé Waters 35% 30%
Krones 30% recycelte Ressourcen im Markt 20%
BASF Erhöhung der Einsatzrate von recyceltem Plastik 15%

Vorteile und Potenziale der Wiederverwertung von Kunststoffen

Die effektive Wiederverwertung von Kunststoffen bietet zahlreiche Wirtschaftlichkeitsvorteile und trägt signifikant zur Umweltschonung bei. Durch modernste Technologien in der Kunststoffrecyclingbranche wird eine umfassende Ressourcennutzung gewährleistet, die sowohl die Umwelt schont als auch ökonomische Impulse setzt. Die nachfolgenden Daten und Fakten unterstreichen das immense Potenzial und die dringende Notwendigkeit von Investitionen in diesen Sektor.

  • Energetisches Recycling macht 44% der Kunststoff-Wiederverwertung aus, zeigt also eine dominante Stellung im Recyclingprozess.
  • Werkstoffliches Recycling, das 33% der Wiederverwertung abdeckt, ermöglicht die Rückführung von Kunststoffen in den Produktionskreislauf.
  • Mit nur 1% stellt das rohstoffliche Recycling einen Entwicklungsbereich mit großem Ausbau- und Effizienzsteigerungspotenzial dar.
  • Deutschland glänzt mit einer 99%igen Effektivität bei der Wiederverwertung von Kunststoffen im internationalen Vergleich.

Global gesehen werden nur etwa 9 Prozent aller Plastikabfälle tatsächlich recycelt, was drastische Auswirkungen auf die Umwelt hat, einschließlich der jährlichen Akkumulation von 22 Millionen Tonnen Plastik in Ozeanen. Angesichts einer prognostizierten Zunahme des weltweiten Siedlungsabfalls um 70 Prozent bis 2050 wird die Notwendigkeit einer verbesserten Ressourcennutzung und Reduktion von Abfall noch deutlicher.

Die Kunststoffindustrie setzt signifikante Ziele, um diese Herausforderungen zu bewältigen. So strebt sie an, ab 2025 jährlich zehn Millionen Tonnen recycelten Kunststoff in der EU zu verwenden und plant bis 2030 Investitionen von acht Milliarden Euro in das chemische Recycling. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Recyclingeffizienz verbessern, sondern auch zur Reduktion von CO₂-Emissionen und Siedlungsabfall beitragen.

Summarisch bietet die intensivierte und technologisch innovative Wiederverwertung von Kunststoffen beträchtliche Wirtschaftlichkeitsvorteile und eröffnet durch neue Verwendungsmöglichkeiten recycelter Materialien weitere Geschäftshorizonte. Letztendlich führt das nicht nur zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsführung und stärkere Umweltschonung, sondern auch zu einer gesamtgesellschaftlichen Effizienzsteigerung in der Ressourcennutzung.

Kunststoff-Recyclinganlage: Zentrum des Recyclings

In der modernen Kreislaufwirtschaft spielt das Recyclingzentrum eine entscheidende Rolle bei der Abfalltransformation. Durch die Anwendung von Hochtechnologie wird effektiv aus Kunststoffabfall wertvolle Ressourcen gewonnen, die als Endprodukte in verschiedenen Industrien Wiederverwendung finden.

Ein herausragendes Beispiel für diese Innovation ist die Anlage von Lyondellbasell in Wesseling, die ab 2026 täglich bis zu 50.000 Tonnen Haushaltskunststoffabfälle verarbeitet, die Kapazität besitzt, die jährlichen Kunststoffverpackungsabfälle von mehr als 1,2 Millionen Menschen zu recyceln.

Standort Verarbeitungskapazität Investition EU-Förderung Arbeitsplätze
Wesseling 50.000 Tonnen pro Jahr Dreistelliger Millionenbetrag 40 Millionen Euro Dreistelliger Bereich
Hürth-Knapsack Ziel: 2 Millionen Tonnen bis 2030 Teil von Gesamtinvestitionen Inbegriffen Voraussichtlich erhöht

Diese Anlagen sind nicht nur für die Wirtschaft von enormer Bedeutung, indem sie langfristige Arbeitsplätze schaffen und die lokale Wirtschaft stärken, sondern tragen ebenso signifikant zum Umweltschutz bei. Mehr als 80% der im Supermarkt verkauften Waren sind in Kunststoff verpackt, was die Notwendigkeit einer effizienten Verarbeitung und Wiederverwertung unterstreicht.

Der Standort Krefeld beispielweise verzeichnet eine jährliche Menge von 20.000 Tonnen Verpackungsabfällen, welche gezielt in den Anlagen behandelt werden, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Durch fortschrittliche Technologien und Prozesse innerhalb eines Recyclingzentrums können so nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern gleichzeitig bedeutsame Schritte zur Ressourcenschonung und Umweltschutz umgesetzt werden.

Fazit

Die Landschaft des Kunststoff-Recyclings steht in Österreich ebenso wie in ganz Europa vor einem Wendepunkt. Laut Statistik fallen in Österreich jährlich fast eine Million Tonnen Plastikmüll an, und der Impetus zur Steigerung der Recyclingquote für Kunststoffverpackungen ist eindeutig – eine Erhöhung auf 50% bis 2025 und weiter auf 55% bis 2030 ist nicht nur gefordert, sondern essentiell für nachhaltiges Wirtschaften. Diese Daten spiegeln den kontinuierlichen Bedarf an Innovation und Fosterung der Recyclingentwicklung wider, sodass umweltbewusstes Handeln zunehmend in den Fokus rückt.

Die bereits heute erreichten Ziele, wie die hohen Quoten beim Bottle-to-Bottle-Recycling von PET-Materialien in Österreich oder das Erreichen der EU-Vorgaben bei PET-Flaschen zeigen die Effektivität der Umsetzung strategischer Maßnahmen. Diese Benchmarks illustrieren, was mit einer konsequenten Förderung der Kreislaufwirtschaft möglich ist – eine Industrie, die für die Umweltbewahrung maßgeblich ist und zur Schonung unserer planetaren Ressourcen beiträgt. Das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Kontrolle und Nachverfolgung von Recyklaten, insbesondere in Anbetracht der über 600 identifizierten chemischen Verbindungen in recycelten Kunststoffen, unterstreicht die Bedeutung strengerer Vorschriften innerhalb und außerhalb der EU.

Eine zukunftsorientierte Sicht auf das Kunststoffrecycling ist unabdingbar, und die Integration von umweltbewusstem Handeln in alle Ebenen der Produktion und Konsum liegt im Interesse einer Verpackungswirtschaft, die sich ihrer Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften bewusst ist. Mit den uns vorliegenden Zahlen und Prognosen steht fest, dass der Weg für eine grünere Zukunft durch konsequente Recyclingentwicklung und die Schaffung von effizienten und transparenten Systemen führt, welche die EU-weiten Ziele erreichen und sogar übertreffen können.

Mehr Infos zu Kunststoff-Recyclinganlagen: