Kreislaufwirtschaft

Müllvermeidung als Lösung?

Müll erst gar nicht entstehen zu lassen, ist ohne Frage die beste Lösung. Doch gelingt ein Leben ganz ohne Verpackungen? Kann die Lebensmittelindustrie gänzlich ohne Verpackungen auskommen? Nicht nur Aspekte der Lebensmittelhygiene gilt es zu bedenken. Verpackungen dienen den Unternehmen im Sinne der Produktsicherheit. Schadensersatzforderungen durch verunreinigte Produkte und Produkterpressungen müssen vermieden werden. Sensible Produkte sind zu schützen und lange haltbar zu machen. Dazu sind Verpackungen notwendig.

Verpackte Lebensmittel mit deutlich besserer Umweltbilanz

Die Umweltbilanz durch unverpackt verkaufte und weggeworfene Lebensmittel ist deutlich schlechter als der Einsatz einer Verpackung. Es werden dabei deutlich mehr Ressourcen verbraucht. Dennoch muss es Ziel sein, Verpackungen einzusparen, wo es möglich ist. Dennoch wird der Bedarf an Verpackungen nicht abnehmen. Das Gegenteil ist der Fall.

Kreislaufwirtschaft bedeutet Nachhaltigkeit

Da die Menge notwendiger Verpackungen noch ansteigen dürfte, ist es notwendig, andere Wege zu gehen. Ein nachhaltiges Wirtschaften ist nur möglich, wenn endliche Ressourcen mehrfach nutzbar gemacht werden. Dem liegen die Prinzipien der Circular Economy zugrunde. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, diese Ressourcen im Wertstoffkreislauf zu erhalten.

Kreislaufwirtschaft vs. Linearwirtschaft

Die Circular Economy, oder Kreislaufwirtschaft, basiert im Gegensatz zu Linearwirtschaft auf den Prinzipien des Recyclings von Materialien, deren Aufarbeitung und Wiederverwendung. Angestrebt wird eine möglichst hohe Verweildauer der Materialien und Ressourcen im Kreislauf. Lebenszyklen sollen verlängert werden, Energie- und Materialkreisläufe werden weit möglichst geschlossen und optimiert. Dem gegenüber steht die auch als „Wegwerfwirtschaft“ bezeichnete Linearwirtschaft. Die dafür typischen Einwegprodukte werden produziert, benutzt und zum Schluss vernichtet. Eine Wiederverwendung der Ressourcen findet nicht statt. Dieses Vorgehen lässt jede Nachhaltigkeit vermissen.

Molded Fiber als nachhaltige Verpackung

Molded fiber
Rlsheehan, Molded pulp, faucet, CC BY-SA 3.0

Faserformverpackungen sind besonders umweltfreundlich. Sie werden aus schnell nachwachsenden Fasern hergestellt. Ebenso können recycelter Wellpappenzellstoff und Papier verwendet werden. Neben dem Beitrag zu einer geringeren CO2-Bilanz sind diese Verpackungen zu 100 Prozent recycelbar.

Von Anfang bis Ende nachhaltig

Im Herstellungsprozess werden traditionell weggeworfene landwirtschaftliche Abfälle recycelt. Zusätzlich werden nachhaltige, neue Materialien verwendet. Verpackungen aus Formfaser garantieren Nachhaltigkeit von Anfang bis Ende. Durch eine höhere Faserkonzentration und eine größere Faserlänge können Verpackungen zu stärkeren, aber dünneren Dicken thermogeformt werden. Faserformverpackungen sind daher ein hervorragendes Verpackungsmaterial. Ästhetisch ansprechend sind sie für viele Produkte geeignet.

Recycelbarer Kunststoff in der Verpackungsindustrie

Kunststoffe stehen hinsichtlich der Umweltbilanz häufig in der Kritik. Für Verbundwerkstoffe ist diese Kritik durchaus berechtigt. Ein Recycling ist bei diesen Materialien nicht oder nur schwer möglich. Wertstoffe, die im Kreislauf bleiben, sind im Sinn der Circular Economy nachhaltig. Auf Kunststoff, der recycelbar ist, trifft dies zu. Verpackungen aus nur einer Kunststoffart können wiederverwendet werden. Durch das Recycling gehen die Ressourcen nicht verloren, sondern können erneut genutzt werden. Kunststoffe in der Verpackungsindustrie haben in der Kreislaufwirtschaft durchaus ihre Berechtigung, wenn der Weg von Multimaterial-Verpackungen hin zu Verpackungen aus nur einer Kunststoffart führt.

Ressourcen schonen

Schon bei der Gestaltung der Verpackung gilt es, den Aspekt des Recyclings mit im Blick zu haben. In der Designphase zu treffende Entscheidungen sind zu einem sehr hohen Prozentanteil für die Umweltauswirkungen verantwortlich. Damit die Kreislaufwirtschaft im Verpackungsbereich funktioniert, sind drei Phasen entscheidend: die Konzeption, die Art der Entsorgung und die Sortierung und Aufbereitung. Umweltaspekte sind durch die Auswahl der Rohstoffe und dem Aufbau der Produkte während der Konzeptionsphase zu berücksichtigen. Die Art der Entsorgung durch die Verbraucher muss im Blick behalten werden. Und letztlich sind Aspekte der Sortierung der Verpackungen und deren Aufbereitung vorzuplanen.

Eine Aufgabe für alle

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist unter ökologischen und ressourcenschonenden Aspekten von hoher Wichtigkeit. Innovationen und neue Technologien bei der Verpackungsherstellung müssen die Wiederverwendung von Materialien und das Recycling von Wertstoffen steigern. Politisch müssen Anreize für Unternehmen geschaffen werden, die recyclingfähige Verpackungen für ihre Produkte verwenden. Durch die dualen Systeme sind Verpackungen zu fördern, die gut recycelbar sind oder aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Verbraucher müssen bei der Auswahl der Produkte auf unnötige Verpackungen oder solche aus nicht recyclingfähigem Material verzichten.

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bedingt:

  • Innovationen und neue Technologien bei der Herstellung
  • politische Anreize für recycelbare Verpackungen
  • Förderung durch die dualen Systeme
  • Mitarbeit der Verbraucher durch Stärkung des Bewusstseins

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