Drucker – Flexodruck

Druckmaschine für Flexodruck
Ra Boe, Computer to Plate -ESKO Graphic Cyrel Digital Imager - 2007 by-RaBoe 01, CC BY-SA 2.5

Beim Flexodruck handelt es sich um ein spezielles Druckverfahren. Es gibt keine gesonderte Ausbildung zum Flexodrucker/-druckerin, sondern das Berufsbild entspricht dem des Druckers, das auch das Erlernen des Flexodrucks beinhaltet. Heute wird vom Medientechnologen Druck gesprochen, wenn es um die klassische Ausbildung zum Drucker geht.

Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Aufbereitung von Druckmedien (Druckformherstellung), die Wartung von Druckmaschinen, die Aufzeichnung der Fertigungsdaten für die Qualitätskontrolle, das Mischen und Einfüllen von Farben sowie das Binden und Verpacken der gedruckten Medien. Es umschließt den gesamten Prozess des Druckens.

Dieser Beruf ist immer noch ein typischer Handwerksberuf, auch wenn es in diesem Bereich neue Herausforderungen gibt. Vor über 20 Jahren ist der Digitaldruck hinzugekommen. Drucker können in copy shops arbeiten, bei großen Zeitungsverlagen oder in der Werbe- und Verpackungsindustrie. Drucker arbeiten an Katalogen und Prospekten, sie arbeiten im Digitaldruckservice oder an Hochdruckmaschinen.

Der Flexodruck zählt zum direkten Hochdruckverfahren. Dabei werden mithilfe sogenannter Klischees aus Fotopolymer-Druckplatten Folien und andere Materialien bedruckt. Der Unterschied zum Flachdruckverfahren (Offset) besteht darin, dass die Farbe direkt übertragen wird. Durch dieses Verfahren können verschiedenste Materialien bedruckt werden, zum Beispiel Tapeten, Rollen oder gewellte Materialien. Hauptsächlich wird der Flexodruck in der Verpackungsbranche eingesetzt. Als Voraussetzungen für den Beruf sollte man ein gutes Farbempfinden und gute Augen mitbringen.

Ausbildung zum Drucker

Ablauf der Ausbildung

Es findet eine duale Ausbildung statt, das heißt, der/die Auszubildende erhält einen theoretischen Unterricht in der dafür zuständigen Berufsschule sowie eine praktische Ausbildung in einem Betrieb, der Drucker ausbildet. Bislang gibt es keine schulische Zulassungsbeschränkung für diesen Ausbildungsberuf. Die Mehrheit der Auszubildenden weist einen mittleren Schulabschluss nach. Wird die Zwischenprüfung erfolgreich bestanden, erfolgt daraufhin am Ende der Ausbildung die sowohl schriftliche als auch praktische Abschlussprüfung. Wird die Ausbildung in einem Industriebetrieb durchgeführt, ist die jeweilige IHK dafür zuständig, bei einer Ausbildung in einem anerkannten Handwerksbetrieb ist es die jeweils zuständige Handwerkskammer.

Dauer der Ausbildung

Dieser anerkannte Ausbildungsberuf dauert 3 Jahre. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt eine Spezialisierung in den vier Fachbereichen. Hierbei entscheidet sich der Auszubildende entweder für den Bereich Flachdruck, Hoch- oder Tiefdruck oder Digitaldruck. Geregelt ist die Ausbildung zum Medientechnologen Druck in der Drucker-Ausbildungs-Verordnung.

Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen

Die Ausbildungsverordnung sieht folgenden Lehr- und Ausbildungsplan vor:
Aneigung von Wissen und Kenntnissen zu:

  • Druckmaterialien
  • Qualitätsstandards
  • Drucken auf großen Druckmaschinen
  • allen Drucktechniken
  • Produktionszweig Polygrafie
  • Flexodruck

Aneignung von Fertigkeiten und Fähigkeiten

  • Bestimmen und verwenden von Farben
  • Druckformen vorbereiten und prüfen
  • nach festgelegtem Produktionsplan arbeiten
  • Testläufe durchführen und anpassen
  • Regelmässige Kontrolle der Maschinen
  • Auf Sicherheitsvorkehrungen achten
  • Reinigung der Farbwalzen
  • Maschinen einstellen
  • Proofs (Druckvorlagen) prüfen
  • Flexodruckmaschinen bedienen

Ausblick auf Berufschancen

Die Perspektiven in der Medientechnologie sind gut. Im Bereich des Tiefdrucks arbeiten Drucker zumeist an Bogen- und Rollenoffset-Maschinen. Vor allem für Zeitungen sowie für Katalog- und Prospekthersteller. Ebenso suchen Tapetenhersteller und Verpackungsbetriebe ständig nach qualifizierten Medientechnologen. Auch im Digitaldruckservice ergeben sich spannende Berufsaufgaben.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Im Bereich der Printmedien gibt es die Fortbildung zum Industriemeister. Dieser sorgt für einen reibungslosen Ablauf und überwacht die Qualitätsstandards. Im handwerklichen Bereich gibt es dazu das Äquivalent des Druckermeisters. Beide Lehrgänge unterliegen der Handwerkskammer und können auf Fachschulen absolviert werden. Eine Möglichkeit ist zudem die Weiterbildung zum Technischen Fachwirt, der für die Organisation und Kontrolle der Druck- und Produktionsprozesse zuständig ist. Oder zum Techniker der Fachrichtung Druck- und Medientechnik. Mit Abitur oder Meistertitel kann auch ein Studium der Druck- und Medientechnik absolviert werden.

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